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Weblogs stellen keine Gefahr für den professionellen Journalismus dar.



Martin Röll und Dieter Rappold sprachen auf der Buchmesse in Frankfurt mit Ute Miszewski, Leiterin der Unternehmenskommunikation der Spiegel-Gruppe, über Weblogs.

Hier ein nochmals paar Kommentare meinerseits:


"Weblogs stellen keine Gefahr für den professionellen Journalismus dar."

Der Meinung war ich bisher auch. Nur jetzt, da dies von einer Journalistin so stark betont wird, kommen mir deutliche Zweifel!!
Journalismus sei ein Handwerk, das gelernt werden müsse. Journalisten besuchten spezialisierte Schulen bzw. würden Ausbildungen durchlaufen, die sie befähigten, Beiträge hoher journalistischer Qualität zu erstellen. Dies sei gewöhnlichen Menschen ohne diese Ausbildung nicht möglich.

Ja, sollte man meinen! Aber es ist wie überall. Nicht jeder, der ein Handwerk gelernt hat, beherrscht es auch und es gibt durchaus Naturtalente, die auch ohne Ausbildung in der Lage sind, ihre "ausgebildeten" Handwerkskollegen in den Schatten zu stellen...
Weiterhin hätten professionelle Journalisten bessere Recherchemöglichkeiten, so seien ihnen etwa Behörden zur Auskunft verpflichtet. Ebenfalls könnten Journalisten auf umfangreiche Redaktionsarchive und -Datenbanken zugreifen und so über größere Informationsmengen zu vergangener Berichterstattung verfügen. Durch den Zugriff auf Agenturmeldungen z.B. von dpa oder ap hätten sie einen umfassenden Überblick über das Geschehen auf der Welt.

Den profesionellen Medien kommt laut Ute Miszewski die wichtige Rolle des "Informationsfilters" zu, der entscheide, welche der vielfältigen Meldungen einer größeren Öffentlichkeit zugeleitet würde.


Klar, die fast uferlosen Recherchemöglichkeiten sind der große Trumpf der Profis. Was sie aber noch lange nicht zu besseren Schreiberlingen macht! Vor allem, wenn durch lauter Filterei (und Sinnentstellerei) von der eigentlichen Information nicht mehr viel übrig bleibt!!


Als ein Anbieter professionellen journalistischen Contents sehe sich die Spiegel-Gruppe, insbesondere Spiegel Online, die die Website www.spiegel.de betreiben, nicht in einer Konkurrenzsituation mit Bloggern. Die Filter- und Prüffunktion, die manche Weblogs ausüben, etwa indem sie die Meldungen von Nachritenseiten wie spiegel.de weiter filtern, gegen andere Quellen abgleichen und einer spezialisierten Leserschaft zuführen, hält Miszewski für nicht relevant. Diese Filter seien lediglich Publikationen von Amateuren, die keine journalistische Funktion hätten. [...]

In diesem Punkt hat die Dame wirklich uneingeschränkt Recht! Wenn man Journalismus als das versteht, was er ist: der Verkauf verstecktsubjektiver Informationsinterpretation, haben Weblogs tatsächlich keinerlei journalistische Funktion und sind damit logischerweise auch keine Konkurrenz!
 
  


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